Wenn Sie des Entscheidens leid sind, des inneren Zauderns, des Wartens Ihrer Mitarbeiter*innen auf Ihr Machtwort, des zähen Hin- und-Her-Argumentierens in einer Versammlung, des mal zu zögerlich mal zu jäh entscheidenden Chefs, der Umständlichkeit formaler Beschlussverfahren, des Haderns, nachdem die Würfel gefallen sind – dann ist die bittere Wahrheit: Sie kommen aus der Nummer nicht raus.
Es bleibt nur, sich damit abzufinden, dass unser Leben ein fortwährendes Entscheiden ist: Aprikosenmarmelade oder Honig? Ein altes Auto zu Ende fahren, auf ein Elektromobil wechseln oder doch die Bahncard 100? Eine Familie gründen? Die Stelle wechseln? Ein belastendes Ärgernis ansprechen oder schweigen?
Dazu kommen die Entscheidungen, an denen mehrere beteiligt sind: in der Familie, in der WG oder in einem Kirchengremium; im Spruchkörper eines Gerichts, in einem Parlament, einer Prüfungskommission oder in einem Team. Teils sind formale Entscheidungsverfahren vorgegeben, teils gibt es keine und müssen erst bestimmt werden.
Kirche befindet sich derzeit in tiefgreifenden Veränderungsprozessen. Es wird auf allen Ebenen hart daran gearbeitet, zu Entscheidungen zu kommen, die die Kirche in die Zukunft führen.
Wenn wir unser Leben mit dem Entscheiden verbringen, ist die Frage wichtig: Wie mache ich das? Was leitet mich dabei? Was hilft mir, Klarheit zu gewinnen? Wie kann ich dabei mit anderen kooperieren und den eigenen Bedürfnissen genauso wie jenen der anderen Rechnung tragen?
Zuweilen mag man daran verzweifeln – vieles dauert lange, Entscheidungsprozesse erscheinen zäh. Und manchmal beglückt einen auch ein gelungener Prozess, an dessen Ende eine gut informierte, wohlabgewogene, breit getragene Entscheidung steht, die weiterführt. Was sind Faktoren, die einen Entscheidungsprozess gelingen lassen? Und was sind Hindernisse auf dem Weg?
Der Basiskurs bietet Gelegenheit, sowohl dem eigenen Verhalten, Mustern, Denkansätzen auf die Spur zu kommen als auch Entscheidungsprozesse in Organisationen genauer zu beleuchten. Zugleich lernen die Teilnehmenden Elemente der Themenzentrierten Interaktion kennen und anwenden. Die Themenzentrierte Interaktion ist ein Handlungskonzept zur Gestaltung sozialer Situationen.
Das Seminar wird in einer Ausbildung in Themenzentrierter Interaktion als Methodenkurs angerechnet.